Der Podcast-Name – so wird Dein Hörer auf Dich aufmerksam
Stell Dir vor, Du machst mit Deiner Familie einen Ausflug. Es ist Mittag und der Magen knurrt schon ein wenig.
Kurz hinter dem Ortseingang entdeckst Du ein Schild „Im Schweinsgalopp“.
Ähnlich kreative Namen finden sich auch häufig bei Podcasts. Wie Du einen passenden Podcast-Namen findest und ob dieser eher kreativ oder sachlich sein sollte, klären wir in diesem Beitrag.
Warum ein klarer Podcast-Name so wichtig ist
Zuckst Du auch mit den Schultern? Witzig oder kreativ gemeinte Namen führen meist eher zu Verwirrung als zu Interaktion.
Der richtige Podcast-Name erzeugt nicht nur Aufmerksamkeit, er bietet auch Klarheit und motiviert zum Handeln. Laut einer Studie von Ad-Alliance bevorzugen 61% der Befragten Wissensformate. Dieses Format eignet sich ideal für Berater und kleine Unternehmen.
Ein zur Aussage passendes Cover kann zusammen mit dem Namen zum perfekten Aushänge-Schild werden. Der Podcast wird zum wirkungsvollen Touchpoint.
Wie finde ich den richtigen Podcast-Namen?
Brands – wenn der Name Programm ist
Ein Podcast-Name hat die primäre Aufgabe, neugierig zu machen. Dies benötigen bekannte Persönlichkeiten wie der Podcast-Chartstürmer Precht oder ein Brand wie Finanzfluss nicht. Diese besitzen eine so große Bekanntheit und Community, dass der Podcast-Name nur eine untergeordnete Rolle spielt. Häufig haben diese Podcasts einen kurzen, griffigen Namen, der sich gut merken lässt.
Bierernst oder Schenkelklopfer – wie kreativ darf ein Podcast-Name sein?
Ein Blick in die Podcast-Charts bei Apple verrät: Der Wortwitz ist total angesagt.
So finden sich u. a. folgende Namen in den Charts:
- Betreutes Fühlen
- too many tabs
- Schokolade für die Seele
- Ziemlich schlechte Freunde
- Mit den Waffeln einer Frau
Googelst Du schon nach der Zitate- oder Sprüchesammlung?
Der größte Fehler vieler Podcasts ist es, die Namensfindung mal so nebenbei abzuhandeln. Da wird kurz der Podcast-Kumpel angerufen.
Ach ja, Einzigartigkeit ist wichtig – und modern soll es klingen wie bei den großen Marken.
Die Namensfindung benötigt Strategie
Was für ein Hobby-Podcast ok ist, bedeutet für einen Business-Podcast den Verlust von Zeit und Geld.
Für die Namensfindung gilt es die eigene Positionierung des Unternehmens zu berücksichtigen. Dies ist ein mehrstufiger Prozess.
Die wichtigsten Schritte für die Namensfindung
1. Der Hörer – das unbekannte Wesen
Nicht schon wieder?
Ohne ein klares Profil und eine klaren Ausrichtung wird der Podcast zum Ego-Trip. Visualisiere Dir Deinen Wunsch-Hörer möglichst ausführlich.
Wie alt ist Dein Hörer? Was für einen Beruf hat er oder sie? Was hat er oder sie sonst für Eigenschaften, Fähigkeiten, Wünsche oder Befürchtungen? In welcher Situation hört dieser Deinen Podcast?
2. Die anderen Unternehmens-Kanäle betrachten
Bist Du bereits auf YouTube unterwegs oder postest regelmäßig auf LinkedIn? Es gilt, die Kanäle aufeinander abzustimmen. In der Regel informiert sich Deine Zielgruppe nicht nur über einen Kanal. Es ist daher wichtig, konsistent zu sein. Passt der Name vom Thema und Stil zu den anderen Kanälen?
3. Die Hauptbotschaft – was soll der Hörer mitnehmen?
Es ist bedeutsam, dass Dein Podcast im Kopf bleibt. Es gilt also, den berühmten Nerv zu treffen. Überlege, mit welchem Thema und welcher Kernaussage Du bei Deinem Hörer andockst.
Mache es so konkret wie möglich – nachhaltig zu sein ist zwar als Botschaft total angesagt, aber zu schwammig und wirkt eventuell unauthentisch.
Im Namen darf auch dein Alleinstellungsmerkmal transportiert werden. Das kann ein bestimmter Wert wie ‚akribisch‘ oder ‚schnell‘ sein oder Deine Spezialisierung wie ‚für Technik-Freaks‘.
4. Fährt Dein Hörer einen SUV?
Was unterscheidet den Porsche- vom SUV-Fahrer?
Das Gefühl, welches beim Auto fahren, erzeugt werden soll.
Es gibt eine Reihe von unbewussten Motiven bei Entscheidungen, dazu gehören:
- Nützlichkeit
- Sicherheit
- Kontrolle
- Ansehen / Status
- Ersparnis von Geld oder Zeit
- Neugier
- Beziehungen zu Anderen
- Wachstum
- Profit
- Genuss
- Andere unterstützen
- Autonomie und Selbstbestimmtheit
-> Überlege, welches Gefühl Du bei Deinem Hörer auslösen willst. Geht es um Sicherheit oder Autonomie?
5. Der Gamechanger – Keywords nutzen
Du kennst Dein Thema, sei es Ernährung oder Führungsstile. Da liegt es nahe, die üblichen Begriffe im Titel zu nutzen.
Moment! Gib den Begriff in die Suche Deiner Podcast-App ein. Du erhältst mehr als 10 Ergebnisse und da sind ein paar große Schwergewichte dabei?
Dann solltest Du noch mal ein wenig mehr recherchieren. Wie das genau geht, dazu gleich mehr.
6. Feedback-Schleifen einbauen
Mit den bisherigen Schritten solltest Du durch Brainstorming und Analysen mindestens 10 Ideen für einen Podcast-Namen zusammen getragen haben.
Betrachte noch einmal die Kriterien und lege eine Reihenfolge fest. Deine 3 TOP-Kandidaten kannst Du nun Deiner eigenen kleinen Jury übergeben. Das können gute Kunden von Dir sein oder Meinungsführer aus deiner Branche.
7. Rechtliche Hürden nehmen
Eventuell ist es notwendig, den Namen auf markenrechtliche Probleme prüfen zu lassen.
Ansprechpartner ist hier das Deutsche Patent- und Markenamt.
8. Name bekannt machen
So, der Name steht fest. Ein Grund zum Feiern!
Nun, zu mindestens ein guter Zeitpunkt, um ein wenig PR zu betreiben. Lass Dein Netzwerk wissen, wie der neue Podcast heißt. Erzähle über den Entstehungsprozess und warum Du Dich für den Namen entschieden hast. Gute Kanäle sind hier der eigene Newsletter, Social Media und natürlich Mundpropaganda.
Podcast SEO – nicht nur für Podcast-Namen wichtig
Noch einmal zurück zum Thema Keywords.
Während andere den Geschäftspartner fragen, setze lieber auf harte Fakten. Das ideale Werkzeug, welches jeder Suchmaschinen-Optimierer kennt, ist das Keyword-Tool.
Hier erhältst Du viele Vorschläge für relevante Begriffe und erfährst, wie häufig dieser im Monat durchschnittlich eingegeben wird – das sogenannte Suchvolumen.
Die Methoden wie die Keyword-Analyse gehören zu den Basics der Suchmaschinenoptimierung. In meiner Reichweitenstrategie, die Du durch meinen Podcast-Liftup nutzen kannst, spielt das Podcast SEO eine zentrale Rolle. Durch datenbasierte Analyse erhält Dein Podcast einen reichweitenstarken Namen. Gleiches gilt für die Benennung der Episoden, welche auch einen großen Einfluss auf Deine Auffindbarkeit haben.
Mit Keyword-Tools wie UberSuggest oder KWFinder findest Du beliebte Begriffe.
5 Beispiele für wirkungsvolle Podcast-Namen
1. In extremen Köpfen
Dieser Name spricht auf exzellente Weise die Neugier an. Zudem gibt das Wort „extrem“ einen Hinweis auf das Thema – es geht hier um Menschen, die extreme Herausforderungen gemeistert haben.
2. Stahl aber herzlich – der Psychotherapie Podcast
Einer der Senkrecht-Starter im Frühjahr 2021 ist dieser Podcast. Im Namen wird sowohl das Thema kommuniziert als auch eine klare Botschaft ausgesandt – praktisch, wenn man mit seinem Nachnamen klare Werte verbinden kann.
3. Meditation für jeden Tag – Dein Podcast für geführte Meditationen und Entspannung
Dieser sehr pragmatisch gewählte Name setzt das Kriterium der Auffindbarkeit sehr gut um. Es wird nicht nur auf den Hauptbegriff Meditation gesetzt, sondern auch auf dazu passende Keywords.
4. Die Krypto Show – Blockchain, Bitcoin und Kryptowährungen klar und einfach erklärt
Auch hier werden die SEO-Kriterien optimal umgesetzt. Das Thema ist klar und verständlich. Es wird auf Wortwitze verzichtet.
5. Rhetorik, die im Kopf bleibt
Kurz, prägnant und eindeutig. Das Thema und die Botschaft bieten eine Einheit. Der nächste Rhetorik-Podcast sollte eventuell auf zusätzliche Begriffe setzen, die man mit Rhetorik assoziiert.
Podcast-Namensgeneratoren: Vor- und Nachteile
Bei der Google Suche nach ‚Podcast-Namengenerator‘ finden sich diverse Online-Tools, um schnell Vorschläge für Namen zu erhalten.
Das Prinzip ist immer gleich: Du gibst in ein Formularfeld das Thema des Podcasts an und erhältst in wenigen Sekunden Vorschläge.
Das Problem: Alle diese Tools sind englischsprachig. Das heißt, die Tools können mit deutschen Begriffen nur wenig anfangen.
Das zweite Problem: Die Ergebnisse sind nur eingeschränkt nutzbar. Sie können maximal als ersten Impuls für ein Brainstorming dienen.
Wie lange sollte ein Podcast-Name sein?
Technisch gesehen ist die Zeichenzahl nicht begrenzt. Damit der Titel bei den gängigen Podcast Apps nicht abgeschnitten wird, ist eine Länge von maximal 50 Zeichen empfehlenswert. Podigee begrenzt die Länge des Podcast-Namens in ihren Einstellungen auf 100 Zeichen.
Wie ändere ich den Podcast-Namen?
Es gibt Gründe, den Namen des Podcasts zu ändern.
Diese können sein:
- Die Ziel-Hörerschaft hat sich geändert
- Der Podcast soll mit einer neuen thematischen Ausrichtung neu gestartet werden
- Der Name enthält nicht die suchrelevanten Keywords
- Es gab rechtliche Probleme
Aus technischer Sicht ist der Name im sogenannten RSS-Feed hinterlegt. Erste Anlaufstelle für eine Namensänderung ist dein Podcast-Hoster. Liegt der Podcast auf deinem eigenen Server, so muss der RSS-Feed manuell angepasst werden.
Der Vorteil bei einem großen Hoster ist, dass die geänderten Daten auch direkt an die großen Plattformen Apple, Google und Spotify weitergeleitet werden. Prüfe, ob dies dein Hoster für dich übernimmt. Ansonsten müssen die Daten gesondert übermittelt werden.
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Der Podcast-Name im Kontext Deiner Unternehmens-Kommunikation
Dein Podcast ist mehr als ein Format, um Dich zu präsentieren. Es ist ein wichtiger Baustein in Deiner gesamten Unternehmens-Kommunikation.
Das bedeutet, dass der Podcast-Name auch Teil Deiner Kundenansprache ist. Stimme also den Namen mit anderen Formaten ab, sei es auf LinkedIn oder offline bei Vorträgen. Achte auf eine konsistente Kommunikation.
Was sonst noch wichtig ist
Hier noch ein paar abschließende Tipps:
- In der Kürze liegt die Würze – kurze Namen lassen sich besser merken und wirken klarer.
- Keine komplizierten Metaphern oder kreativen Exzesse – Wenn Du gerne kreativ bist, lebe dies in Deinen Folgen aus, aber nicht im Titel – setze auf Worte, die keinen Glossar-Eintrag benötigen.
- Nutze Brands, wenn Sie Teil Deiner Strategie sind – Denke daran, dass Branding zwar sehr wirkungsvoll ist, aber auch sehr teuer sein kann.
- Denke an Markenrechte – Überlege, ob Du eventuell Marken-Rechte verletzt.
Fazit – nutze die verfügbaren Daten und Deine Empathie
Erfolgreiche Journalisten sagen, dass das Finden des richtigen Titels fast so lange dauert wie die reine Content-Erstellung. Nimm Dir also Zeit und nutze Tools für Deine Recherche. So wird der Podcast-Name zum Hinweis-Schild, der jeden hungrigen Autofahrer zum Abfahren verleitet.
1 Kommentar. Leave new
Lieber Lars,
ein schöner RundumBlick über das Thema des Podcastes ergänzt um deine persönlichen Hinweise per Mail.
Ich bin inspiriert über meinen Podcast-Titel neu nachzudenken, um stärker in die Zielgruppe einzutauchen.
Erste Gehversuche habe ich heute früh unternommen. Es arbeitet.
Besten Dank hierfür,
ganz herzliche Grüße
Heike